Bei Schulungen oder Einweisungen kommt es sehr darauf an, wie die Themen und Inhalte präsentiert und vermittelt werden. Nicht nur das Verständnis, sondern ebenfalls die Akzeptanz und Motivation werden durch die Art und Weise direkt beeinflusst. Es ist also lohnenswert, diese Aspekte einmal genauer anzuschauen.
Nicht selten sind in der Praxis Nachschulungen nötig, die im laufenden Projekt den Plan und das Budget unnötig belasten, bzw. zusätzliche Dienstleistung bedeuten. Wird der Bedarf erst im Echtbetrieb festgestellt, gerät schnell die Akzeptanz in Gefahr, denn nicht verstandene und angewandte Methoden verzögern die Anlaufphase - die Bewährungsprobe schlechthin - teils erheblich, und es ist kurzfristiges Unterstützen nötig, um nicht den Projekterfolg zu riskieren.
Schulungen und Unterweisungen sollten nicht auf die Sachebene beschränkt sein.
Immerhin haben wir es mit Menschen zu tun und wir benötigen ebenfalls eine Verbindung auf der zwischenmenschlichen Ebene. Ohne diese entsteht ein Gefühl von Trennung, indem der "Wissende" dem "Unwissenden" zeigt, wie es geht. Dies widerspricht unserem natürlichen empfinden von Wertschätzung, welche die Basis für Vertrauen, Aufmerksamkeit und Offenheit ist, für das Lernen und den Empfang neuer Informationen. In Verbindung mit allen Beteiligten können kreative Möglichkeiten und neue Lösungen entstehen, die Interesse und Motivation mit sich bringen, weil sie dem Mitarbeiter das Gefühl geben, dass er viel mehr ist, als seine Arbeit.
Doch gerade mit der Verbindung tun sich viele Kollegen schwer.
Der einfach Grund ist, dass eine innere Verbindung nur möglich ist durch Transparenz - sich anderen zeigen - mit all dem, was uns innerlich ausmacht und womit wir unterwegs sind, und die Kollegen daran Teil haben lassen. Dies bedeutet nicht, das eigene Leid zu klagen, sondern vielmehr die eigene kontrollierte Maske abzusetzen, und sich ganz einfach mal wieder von der gefühlvollen Seite zeigen. Das haben wir uns abgewöhnt, weil wir meinen, diese sei nicht gefragt im Job. Und genau deshalb haben wir die Arbeitssituation und das Arbeitsklima, das in den meisten Abteilungen von Firmen vorherrscht:
Distanz und kontrollierte Nähe zu und unter den Mitarbeitern.
In meinen Seminaren und Workshops sprechen Teilnehmer auch Themen an wie Angst und Unwohlsein am Arbeitsplatz, und es zeigt sich immer wieder, dass wir erstens alle am gleichen Problem leiden (die Verbindung und Verschlossenheit) und zweitens trotzdem mitbekommen, wie es anderen gerade geht. Dies stellt die "Maskenphilosophie" gänzlich infrage - wozu sich verstecken, wenn wir ohnehin bei unseren Mitmenschen an der Körpersprache, im Ausdruck und vielem mehr so ziemlich alles ablesen können? Und mit der Offenheit und Bereitschaft, sich den anderen Teilnehmern anzuschließen, fällt eine enorme Anstrengung ab und Freude entsteht.
Was bedeutet das für Mitarbeiterschulungen?
In einer erfolgreichen Schulung enden eingeübte Gestik, Rhetorik und Strategie - der Funke muss überspringen können, innerlich fühlbar und berührend. Jeder Teilnehmer muss sich in seinem Wesen begegnet, verstanden und als gleichwertig angenommen fühlen.
Einfache Sprache, Tempo und spielerische Herangehensweise sind ebenso wichtig für hohe Aufmerksamkeit und die Freude am Lernen. Nur dann gehen die Sinne auf Empfang und können Schulungsinhalte aufgenommen und verstanden werden.
Und welche Möglichkeiten haben Sie für eine abwechslungsreiche Schulung auch mit der EDV? Und können Sie beispielsweise Ihre Inhalte flexibel auf visuelle, akustische und kinästetische Weise erläutern, je nach Bedarf des einzelnen Kollegen?
Andernfalls sprechen Sie vor eine Wand - Ihre eigene und die Ihrer Schüler. Und das Echo, welches Sie später mitbekommen, ist die Nachricht, dass die Schulung nicht den erwünschten nachhaltigen Erfolg gebracht hat, und dass die Mitarbeiter auch selbstständig weiter lernen.
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