In den letzten 20 Jahren wurde viel investiert, um die Systeme auf eine solide technische Basis zu stellen, ERP-Funktionalitäten und Einführungsstrategien haben bewährte Standards erreicht. Dabei ist der Anwender in eine zentrale Position gerückt worden.
In dieser Entwicklung wurde kaum berücksichtigt, dass der Anwender nicht nur eine Funktion besitzt, sondern auch ein natürliches Gefühls- und Emotionsleben.
Für ERP und ähnlich einflussreiche Systeme wird eine wichtige Schlüsselqualifikation benötigt, denn die Mitarbeiter müssen auch über Abteilungsgrenzen hinweg als eine harmonisch abgestimmte Einheit zusammenarbeiten, und nicht nur ihre Aufgaben erfüllen, wenn sich die gesamte Organisation wirklich weiter entwickeln will.
Als Berater, bzw. Projektleiter können Sie
durch Ihr bewusstes Verhalten neue Maßstäbe und Standards setzen,
die Vertrauen fördern und zu wahrer Teamfähigkeit insprieren.
Während die Fachkompetenz enorm gestiegen ist, wurde die Entwicklung der Sozialkompetenz vernachlässigt, die den Anwender jedoch erst voll handlungsfähig macht.
Zwar funktioniert die Zusammenarbeit, doch die soziale Komponente, das „Wie“ im miteinander arbeiten als eine Gemeinschaft, hat nicht die nötige Qualität erreicht. Das ist beispielsweise der Grund, weshalb sich Anwender und Führungskräfte mit ihren Kollegen ungeschickt anstellen, oder bei Problemen im Prozess oder mit der Software im laufenden Betrieb schnell Zweifel am Konzept und der Bedienbarkeit, ja sogar am „richtigen System“ aufkeimen – eben, weil das ERP nur auf dem prozess-technisch orientierten Bein eine wacklige Angelegenheit ist.
Was heißt das konkret für Sie als Berater und Projektleiter?
Fakt ist: Es reicht nicht, ein ERP-System einzuführen und die Prozesse zu optimieren. Mitarbeiter und damit die Unternehmenskultur müssen sich ebenfalls weiterentwickeln. Das bedeutet für Unternehmen, die ERP erstmals einführen oder ein Altsystem ablösen, sie müssen sich zwischenmenschlichen Herausforderungen stellen. Als Berater oder Projektleiter stehen Sie Face-to-Customer. Kunden investieren vor allem in Ihre Ausstrahlung und Integrität. Um diesem Vertrauens würdig zu sein, benötigen Sie auch Kenntnis über die innere Lebensweise des Unternehmens, sprich was sich zwischen den Mitarbeitern abspielt, welchen Lifestyle das Management pflegt, und welche resultierenden Anforderungen sich für die neue Lebensweise stellen. Nur mit dem Verständnis dessen, was sich mit der Einführung kurz- und langfristig ändern wird und den Effekten auf den zwischen-menschlichen Bereich werden Ihre Kunden voll handlungsfähig für eine ganzheitlich erfolgreiche Organisation.
Verfügen Sie über die entsprechenden Softskills, als eine gelebte Erfahrung, um andere Menschen zu inspirieren und anzuleiten, wenn das Thema Sozialkompetenz bisher ausgeklammert wurde?
Sie können sehr einfach die Veränderungen initiieren, denn wenn schon wenige Mitarbeiter, beispielsweise Ihr Projektteam, durch eine deutliche Qualität in der zwischenmenschlichen Beziehung auffällt, wird die übrige Belegschaft enorm inspiriert zur Veränderung.
Zu diesem Optimum sind jedoch die wenigsten Systemhäuser und Unternehmensberatungen in der Lage, weil sie keine qualifizierten Mitarbeiter haben und das Thema auch nicht in ihrem Business sehen. Mit externen Coaches ist man selten glücklich, denn meist lehnen Kunden diese aufgrund fehlender Fachkenntnis in derartigen Projekten ab.
So bleibt dieses wichtige Basiselement für die ERP-fähige Organisation ungeachtet. Die Konsequenzen zeigen sich später in mangelnder Akzeptanz und Bereitschaft und werden nicht mehr direkt mit dem Projekt in Verbindung gebracht.
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