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AutorenbildIngo Klarenbach

Kommunikation im Team - Wichtiges mitteilen, Unwichtiges weglassen?

Unzureichende Kommunikation unter Teammitgliedern und mit Kollegen aus anderen Abteilungen führt immer wieder zu kleinen und großen Problemen. Sie ist die Ursache für ernsthafte Schwierigkeiten, Konflikte, bedeutet Mehraufwand und damit Kosten.





Dabei geht es schlicht nur darum, andere wissen zu lassen, was man selbst gerade macht, was (teil-)erledigt wurde, der aktuelle Stand also, und man überlegt oder beschließt zu tun, bevor man es in die Tat umsetzt.

„Hättest du mich mal gefragt...“ - „Wenn ich das gewusst hätte, wäre viel erspart geblieben“, oder alleine schon das häufige „Ich dachte…“ sind uns allen bestens bekannt.

Beide Fälle haben eines gemeinsam:


Wir gehen stets von unserer inneren Landkarte aus, unserem Bild, welches jede einzelne Entscheidung beeinflusst, ohne dass wir uns dem bewusst sind.

Wir kennen es ja nicht anders, und das muss doch völlig klar sein - auch für jeden anderen!


Aber jeder Mensch hat sein ganz individuelles Bild, resultierend aus seinen Erfahrungen, seiner lebendigen Story, die ebenfalls auf die Umwelt projiziert wird. Das bildet die Grundlage der eigenen Wahrnehmung, d.h. welche Informationen, Sachverhalte und Objekte wie aufgenommen und blitzschnell im Verstand zugeordnet werden mit Empfindungen, Erinnerungen, etc., aus denen individuell verschiedene Schlüsse gezogen werden können.


Das bedeutet im Klartext:


Wir haben es mit unterschiedlichen Annahmen und Interessen bei der gleichen Sache zu tun und können nicht davon ausgehen, dass unsere Absichten für die Kollegen einsichtig, oder nachvollziehbar sind. Missverständnisse entstehen dann, wenn Sprecher und Zuhörer mehr mitteilen, bzw. darin hören.


Die eigene Annahme, Ansicht und Vorstellung mitzuteilen, kann also beitragen, 99% aller Missverständnisse zu vermeiden.


Meist denken wir daran nicht, weil es für uns selbst ja klar ist. Im Übrigen stehen wir immer im Dialog miteinander – ob wir reden, oder still miteinander sind. Es ist daher wichtig, dass wir uns in die (Gesprächs-)situation und unser Gegenüber einfühlen. Einfühlen (oder Empathie) ist, wenn wir wahrnehmen können, wie sich der Andere gerade fühlt, was in ihm vorgeht, unser Gefühl im Gespräch also, und die tieferen Gründe und Auswirkungen der Thematik spüren. Dies ist zu unterscheiden von Mitfühlen, denn dies beschreibt, in Resonanz mit unserem Gesprächspartner zu gehen, und sich nicht von dessen Emotionen abgrenzen zu können, wodurch wir nicht mehr klar fühlen und denken können. Die ganzheitliche Kommunikation ist eine wichtige soziale Kompetenz, wie wir sehen.


Die einfache Frage „Was soll ich mit dieser Botschaft machen?“

haben Sie sich vielleicht ab und zu selbst gestellt in Besprechungen. Typischer Fall sind Maßnahmen, die festgelegt werden, aber keinen Verantwortlichen und Termin zugeteilt bekommen. Man redet aneinander vorbei, keiner der Gesprächsteilnehmer weiß, wovon der Andere wirklich spricht, und schließlich wird nichts, oder das Falsche unternommen. Dies trifft auf alle unkonkreten Aussagen zu. Oder man hat viel gesprochen, dabei ist Wesentliches zur Nebensache geworden, und das eigentliche Thema oder Ziel geht verloren. Ebenso erhebliches Konfliktpotenzial entsteht durch Wertungen seitens des Sprechers, und umgekehrt, wenn der Zuhörer seine innere Wert- und Selbstwertvorstellung in die Worte hinein projiziert, also die unbewusst vorherrschende Meinung über sich selbst in die Aussage legt.


Im Klartext bedeutet dies, dass alles, was uns unser Gesprächspartner mitteilt, das Resultat dessen ist, was wir in der Gesprächsführung „angeboten“ haben, und sei es, dass wir es für ihn nicht gut genug erklärt und dargestellt haben.


Im Zweifelsfall haben wir immer die Möglichkeit nachzufragen, um mit unserem Gegenüber auf der gleichen Ebene im Austausch zu stehen.


Aus meiner betrieblichen Praxis als Inhouse ERP-Projektleiter kann ich sagen, dass mir ein Mitarbeiter lieber ist, der mich dreimal nach derselben Funktion fragt, als derjenige, der auch bei Unwissenheit handelt und sich Fehler später zeigen, und der auf Nachfrage antwortet: "Da kam eine Meldung vom System, aber die habe ich so schnell weggeklickt, dass ich sie nicht lesen konnte!"


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